Seminar: Umweltdokumentarfilme zwischen Wissensvermittlung, Schockwirkung und Romantisierung

Die ökologische Krise und ihre Auswirkungen sind allgegenwärtig – auch im Film. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist ein Boom an Umweltdokumentationen zu beobachten und dies nicht nur in Form von TV-Reportagen, sondern auch im Kino, was für dokumentarische Formate keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist. Was sind die Ursachen für dieses relativ junge Phänomen und Interesse? Krisenzeiten seien ‚Treibhäuser für Dokumentarfilme, schrieb Klaus Kreimeier, doch woher rührt die Affinität zwischen dem Dokumentarischen und ‚der Krise‘ eigentlich? Wie hat sich das Dokumentarische verändert und was zeichnet seine neue Kinoästhetik aus? Wie wird in Umweltdokumentarfilmen argumentiert, appelliert und affiziert? Wie werden mögliche individuelle Handlungsoptionen vermittelt und wie wird deren Verhältnis zu notwendigen politisch-strukturellen Maßnahmen ausgelotet? Das Seminar gibt Einblick in ein breites Spektrum von Umweltdokumentarfilmen, in denen zum einen ökologische Missstände auf dramatische Weise sichtbar gemacht und dystopisch weitergedacht werden, die zum anderen aber auch positive Visionen für die Zukunft entwerfen (z.B. Unser täglich Brot, 2005; Meat the Truth, 2007; Food.Inc, 2008; Taste the Waste, 2010; Cowspiracy, 2014; Tomorrow, 2015; Racing Extinction, 2015; Animal, 2021). Neben dem spezifischen Fokus auf konkrete Filme bietet das Seminar Einblick in zentrale Fragestellungen des Ecocriticism, der Human-Animal und Extinction Studies, der Zukunftsethik wie auch des Dokumentarischen. 

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