Seminar: (Re-)Präsentationen und Konstruktionen von Afrika in Literatur, Fotografie und Film

Lisl Ponger: Sidy Mamadou Wane, Kurator aus Wien und Dakar, spielt einen Nuba, o.J.
Lisl Ponger: Sidy Mamadou Wane, Kurator aus Wien und Dakar, spielt einen Nuba, o.J.

„In unserem postkolonialen Zeitalter wird die Dekolonialisierung bzw. Kosmopolitisierung des Blicks gefordert – letzteres stellt sich als Aufgabe umso dringender, als eine wirkliche Dekolonialisierung des Bewusstseins bisher versäumt wurde. Gelingen kann dies nur mit einer Bilderschule des Sehens“ (Joachim Zeller: Weiße Blicke - Schwarze Körper, 2010). Anknüpfend an die hier formulierte Forderung untersucht das Seminar, wie Vorstellungen von 'Afrika' seit dem 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart medial produziert wurden. In den Blick genommen werden Beispiele aus den Bereichen Literatur/Philosophie (z.B. Hegel: Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte, darin: Geographische Grundlage der Weltgeschichte), Populärkultur (z.B. Kolonialpostkarten, Werbegraphiken, Kinderspiele), Fotografie (z.B. Leni Riefenstahl: Die Nuba von Kau, dazu Susan Sontag: Faszinierender Faschismus), Film (z.B.: Jean Rouch: Les maitres fous) und  Gegenwartskunst (z.B. Christoph Schlingensief: Operndorf Afrika). Die Vielfältigkeit des Materials erlaubt, auf ganz verschiedenen Ebenen sichtbar werden zu lassen, wie 'Afrika' im Laufe der Geschichte zu einer Projektionsfläche wurde, in der einerseits bestimmte Stereotype immer wiederkehren, die andererseits aber auch sehr gegensätzlichen Positionen und Projektionen Raum gegeben hat.

 

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