Die Schriften Walter Benjamins sind schon lange zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Literaturwissenschaft geworden und werden in zahlreichen weiteren Bereichen rezipiert (Philosophie, Medien-, Kunst- und Geschichtswissenschaft etc.). Eine Folge der Popularität des Autors ist, dass er für alle erdenklichen Kontexte (mit Berufung auf sein eigenes Verfahren) als ‚Zitatgeber‘ funktioniert. In gegenläufiger Strategie besteht die Arbeit innerhalb des Lektüreseminars darin, zu seinen Schriften zurückzukehren. Das Anliegen der Veranstaltung ist deren intensive Lektüre und Reflexion, die sich nicht zuletzt an wiederkehrenden Motiven und Begriffen orientiert (beispielsweise Erinnerung und Gedächtnis / Traum und Erwachen / (unsinnliche) Ähnlichkeit / Aura / Destruktion und Konstruktion / Geschichte / Ästhetik / Medialität etc.). Neben den mittlerweile kanonischen Texten werden auch Texte und Textfragmente in den Blick genommen, die innerhalb der Forschung bislang wenig Beachtung fanden.